Dokumente über die Behandlung deutscher Staatsangehöriger in Deutschland 1938-1939 (1940)

Aus Frühe Texte der Holocaust- und Lagerliteratur 1933 bis 1949
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Angaben zum Werk

Titel Dokumente über die Behandlung deutscher Staatsangehöriger in Deutschland 1938-1939

Genre Dokumentation

Ausgaben des Werks

Ausgabe von 1940, London
Titel Dokumente über die Behandlung deutscher Staatsangehöriger in Deutschland 1938-1939

Erscheinungsort London
Erscheinungsjahr 1940

Gedruckt von His Majesty’s Stationary Office

Umfang 44 Seiten

Bibliotheksnachweise UBGI-icon.gif UB Gießen (Print-dnb-icon.gif gedruckte Ausgabe)


Zusammenfassung

Das britische Weißbuch über die Konzentrationslager in NS-Deutschland vereinigt Berichte britischer Diplomaten an die Regierung in London über Verhaftungsaktionen, die Reichspogromnacht, die Situation in Lagern inhaftierter Juden sowie über Maßnahmen gegen die Kirchen und einzelne ihrer Vertreter. Die Dokumente zeichnen sich durch eine überwiegend um Objektivität bemühte Sprache aus.

Einleitend wird erläutert, dass die Publikation des Weißbuchs eine Reaktion auf die deutsche Propaganda bezüglich behaupteter britischer Verbrechen während des Burenkriegs in Südafrika sei. Die Verfasser unterstreichen, dass die abgedruckten Berichte nicht im Hinblick auf eine spätere Veröffentlichung entstanden seien.

Unter den Dokumenten sind Berichte britischer Diplomaten aus verschiedenen Städten des Deutschen Reichs, in denen sie die Ereignisse während der Reichspogromnacht schildern und als von der Partei gelenkte Maßnahme charakterisieren. Der britische Generalkonsul in Köln hebt zudem hervor, dass die Gewalttaten nichts mit der breiten Bevölkerung zu tun hätten. Sein Kollege aus Frankfurt am Main schreibt, er habe die Deutschen sonst als friedlich kennengelernt und unter anderen Umständen würden die Verantwortlichen vom Volk abgesetzt werden. Andere Diplomaten schildern die Situation der im Zuge der Pogromnacht verhafteten Juden, ihre Misshandlung durch SA- und SS-Männer sowie das Warten auf Ausreisemöglichkeiten. Abgeschlossen wird die Dokumentation durch den Abdruck eines ausführlichen Zeugnisses von einem ehemaligen Buchenwald-Häftling, der im Juni 1938 verhaftet wird.

Werkgeschichte

Das Werk erschien im gleichen Jahr gemeinsam mit einem Bericht des ehemaligen britischen Botschafters in Berlin über Hitler, Goering und Ribbentrop in unveränderter Form.

Quelle:

  • o.A.: Die beiden englischen Weissbücher. Botschafter Henderson berichtet über Hitler, Goering, Ribbentrop. Die Wahrheit über die deutschen Konzentrationslager in amtlichen Dokumenten. London 1940.



Bearbeitet von: Markus Roth