Deutsche Konzentrations- und Gefangenenlager (1945)

Aus Frühe Texte der Holocaust- und Lagerliteratur 1933 bis 1949
Wechseln zu: Navigation, Suche

Angaben zum Werk

Titel Deutsche Konzentrations- und Gefangenenlager

Genre Sonstige

Ausgaben des Werks

Ausgabe von 1945
Titel Deutsche Konzentrations- und Gefangenenlager
Untertitel Was die amerikanischen und britischen Armeen vorfanden. April 1945

Erscheinungsort
Erscheinungsjahr 1945

Umfang 29 Seiten
Abbildungen 48 s/w Fotografien


Zusammenfassung

Die Broschüre zeigt in 48 Fotografien die Zustände in den Konzentrationslagern wie sie sich den alliierten Befreiern 1945 zeigen, ergänzt um Aufnahmen der deutschen Bevölkerung, die mancherorts in die Lager geführt wird oder Leichen bestatten muss. Die Broschüre hat einen aufklärerischen Charakter und richtet sich gegen eine Verharmlosung oder gar Leugnung der Verbrechen in den Lagern. Einleitend heißt es: „Viele Leute wollten nicht glauben, daß es dort wirklich so arg zuging, wie man erzählen hörte. Jetzt weiß es die ganze Welt“ (o.S.). Explizit wird eine Kollektivschuld der Deutschen zurückgewiesen, gleichwohl werden sie nicht von einer Verantwortung freigesprochen, denn „die Menschen sind für die Gesellschaft verantwortlich, in der sie leben“ (o.S.).

Neben den Fotos enthält die Broschüre den amtlichen Bericht über Buchenwald, den das amerikanische Hauptquartier an das US-Kriegsministerium erstattet. Er enthält einen Abriss über die Geschichte Buchenwalds, die irrtümlich bereits 1933 einsetzt, über die Insassen und den Zweck des Lagers, über seinen Aufbau, die Größe, Belegung sowie über die Todesraten. Sodann werden thematisch gruppiert Fotografien aus den befreiten Lagern abgedruckt, die vom Hunger, von Überfüllung und Massenverbrechen zeugen. Abgemagerte Häftlinge gehören ebenso wie Leichen und Massengräber zu den Motiven. Die Überschriften transportieren den aufklärenden und zugleich anklagenden Charakter der Publikation: „Sie wollen die Verbrechen vertuschen“, „Nazi-Wachen Fachleute des Todes“ oder „Hunger und Krankheit in den Gefangenenlagern“. Neben der umliegenden Bevölkerung, der die Spuren der Verbrechen vorgeführt werden, zeigen einige Bilder auch gefasste Wachleute oder Kommandanten, die zur Bergung beziehungsweise Bestattung der Leichen eingesetzt werden.



Bearbeitet von: Markus Roth