Dokumentensammlung über die Entrechtung (Ächtung und Vernichtung der Juden in Deutschland seit der Regierung Adolf Hitler)

Aus Frühe Texte der Holocaust- und Lagerliteratur 1933 bis 1949
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Angaben zum Werk

Titel Dokumentensammlung über die Entrechtung, Ächtung und Vernichtung der Juden in Deutschland seit der Regierung Adolf Hitler

Genre Dokumentensammlung

Ausgaben des Werks

Ausgabe von 1936
Titel Dokumentensammlung über die Entrechtung, Ächtung und Vernichtung der Juden in Deutschland seit der Regierung Adolf Hitler

Erscheinungsort
Erscheinungsjahr 1936

Umfang 254 Seiten
Abbildungen 14 Facsimilés von Presseartikeln und anderen Dokumenten, 9 Fotografien

Bibliotheksnachweise UBGI-icon.gif UB Gießen (Print-dnb-icon.gif gedruckte Ausgabe)


Zusammenfassung

Der Band versammelt in acht thematisch geordneten Kapiteln einschlägige Gesetze, Verordnungen, Zeitungsartikel sowie Auszüge aus NS-Schriften zur Verfolgung der Juden im nationalsozialistischen Deutschland bis zum Herbst 1936. In einer Vorbemerkung betonen die Herausgeber, nur Quellen aus erster Hand oder solche, „deren Richtigkeit unbedingt feststeht“ (S. 3) herangezogen zu haben. In einem einleitenden Kapitel wird der Antisemitismus der Nationalsozialisten anhand von Auszügen aus dem Parteiprogramm der NSDAP und aus „Mein Kampf“ sowie mit Hilfe von Äußerungen führender Nationalsozialisten dokumentiert. Die folgenden beiden Kapitel widmen sich systematisch den verschiedenen Stufen und Bereichen der Verfolgung und Ausgrenzung der Juden, zunächst der Zerstörung ihrer beruflichen und wirtschaftlichen Existenz und schließlich dem Boykott und der ‚Rassenschande‘. Mit Hilfe einer Vielzahl verschiedener Quellentypen dokumentieren die Herausgeber den umfassenden Charakter der Ausgrenzung und Verfolgung der Juden in Deutschland. Unter anderem ziehen sie viele Zeitungsmeldungen heran, die nicht zuletzt belegen, wie umfassend die Menschen im In- und Ausland über die antijüdischen Maßnahmen und Gewaltakte informiert sein konnten. Den authentischen Charakter des Dokumentierten unterstreichen die Herausgeber, indem sie manche Artikel im Facsimilé abdrucken und zudem Fotos von antisemitischen Inschriften und Tafeln abbilden. Ein gesondertes Kapitel ist der Situation und der Diskriminierung jüdischer Kinder gewidmet. Behördliche Maßnahmen wie die Streichung von Zulagen für kinderreiche jüdische Familien sowie einschlägige Pressemeldungen werden hier ebenso dokumentiert wie Auszüge aus Schulbüchern verschiedener Fächer mit antisemitischen Passagen und Aufgabenstellungen.

In einem weiteren Kapitel unternehmen die Herausgeber den Versuch, die jüdischen Todesopfer seit Machtantritt der Nationalsozialisten zu dokumentieren. Eingangs machen sie aber darauf aufmerksam, dass eine auch nur annähernde Vollständigkeit unmöglich sei. Als Gründe dafür führen sie an, dass unter anderem die Berichterstattung hierüber unvollständig sei und 1934 ganz abbreche. Auch sei die Unterscheidung zwischen Mord und Selbstmord bisweilen schwer zu treffen. In einer Aufstellung, die Namen der Opfer, Beruf und Herkunft, das Datum und den Ort des Mordes sowie die Quelle hierfür anführt, werden 44 Mordfälle sowie 71 Selbstmorde aufgelistet.

Mit weiteren Listen im Anhang werden politische Morde vor und nach Regierungsantritt Hitlers sowie Schändungen von jüdischen Friedhöfen und Synagogen in den Jahren 1923 bis 1932 dokumentiert, Täter seien oft Nationalsozialisten gewesen.



Bearbeitet von: Markus Roth