Dietmar, Udo (1910-1974): Unterschied zwischen den Versionen

Aus Frühe Texte der Holocaust- und Lagerliteratur 1933 bis 1949
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|Biografie=Der Name Udo Dietmar ist ein Pseudonym. Es handelt sich dabei um Walter Paul, wie Dennis Bock 2015 anhand schriftlicher Auskunft des Archivs der KZ-Gedenkstätte Buchenwald vom 20.02.2015 sowie des Archivs der KZ-Gedenkstätte Dachau vom 26.02.2015 herausgefunden hat. Die Entscheidung für das Pseudonym, so mutmaßt er, könnte auf seine Verfolgungsgeschichte als Homosexueller und die anhaltende Stigmatisierung in der Nachkriegsgesellschaft zurückzuführen sein.  
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Dietmar, dessen Eltern aus dem Arbeiterstand kamen, zählte zu den kommunistischen Widerstandskämpfern. 1934 wurde er – nachdem er bei einer Todesfeier Marx und Engels zitiert hatte – erstmalig verhaftet und in das Straflager Emsländer Moor verbracht, später jedoch zunächst wieder entlassen. Nach seiner erneuten Verhaftung 1940 war er im Polizeigefängnis Köln inhaftiert, bis er im August 1941 in das Konzentrationslager Natzweiler deportiert wurde. Hier fungierte er als Kapo im Arbeitskommando Steinbruch. Im August 1944 wurde er schließlich in das KZ Dachau überstellt, von dort 1945 in das Außenlager Bad Salzungen (Salz- und Kalibergwerk Springen), wo er weiterhin als Kapo tätig war. Im März 1945 war er Teil eines Todesmarsches nach Buchenwald, wo er bis zur Befreiung im April 1945 blieb. Er verstarb 1974 in Gelsenkirchen.
Dietmar, dessen Eltern aus dem Arbeiterstand kamen, zählte zu den kommunistischen Widerstandskämpfern. 1934 wurde er – nachdem er bei einer Todesfeier Marx und Engels zitiert hatte – erstmalig verhaftet und in das Straflager Emsländer Moor verbracht, später jedoch zunächst wieder entlassen. Nach seiner erneuten Verhaftung 1940 war er im Polizeigefängnis Köln inhaftiert. Im August 1943 wurde er in das Konzentrationslager Natzweiler deportiert. Hier fungierte er als Kapo im Arbeitskommando Steinbruch. Im September 1944 wurde er in das KZ Dachau und im Dezember 1944 schließlich nach Buchenwald überstellt, wo er befreit wurde. Er verstarb 1974 in Gelsenkirchen.  


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*Bock, Dennis: „Rezension zu A. Barboric: Der Holocaust in der literarischen Erinnerung“. In: H-Soz-Kult vom 01.03.2016. Online: https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher-25132 (Stand: 22.01.2019).
*Bock, Dennis: „Rezension zu A. Barboric: Der Holocaust in der literarischen Erinnerung“. In: H-Soz-Kult vom 01.03.2016. Online: https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher-25132 (Stand: 22.01.2019).
*Holm, Kirsten (Hg.): Stimmen aus Buchenwald. Ein Lesebuch. Im Auftrag der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. Göttingen 2002.
*Holm, Kirsten (Hg.): Stimmen aus Buchenwald. Ein Lesebuch. Im Auftrag der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. Göttingen 2002.
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Version vom 23. August 2023, 15:26 Uhr

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Name Dietmar, Udo
Namensvarianten Paul, Walter (bürgerlich)
Geschlecht männlich

Sterbedatum 3. Mai 1974
Sterbeort Gelsenkirchen
Tätigkeit Schriftsteller
Externe Referenzen Deutsche Nationalbibliothek Virtual International Authority File Deutsche Biographie Wikidata

Biografie

Der Name Udo Dietmar ist ein Pseudonym. Es handelt sich dabei um Walter Paul, wie Dennis Bock 2015 anhand schriftlicher Auskunft des Archivs der KZ-Gedenkstätte Buchenwald vom 20.02.2015 sowie des Archivs der KZ-Gedenkstätte Dachau vom 26.02.2015 herausgefunden hat. Die Entscheidung für das Pseudonym, so mutmaßt er, könnte auf seine Verfolgungsgeschichte als Homosexueller und die anhaltende Stigmatisierung in der Nachkriegsgesellschaft zurückzuführen sein. Dietmar, dessen Eltern aus dem Arbeiterstand kamen, zählte zu den kommunistischen Widerstandskämpfern. 1934 wurde er – nachdem er bei einer Todesfeier Marx und Engels zitiert hatte – erstmalig verhaftet und in das Straflager Emsländer Moor verbracht, später jedoch zunächst wieder entlassen. Nach seiner erneuten Verhaftung 1940 war er im Polizeigefängnis Köln inhaftiert. Im August 1943 wurde er in das Konzentrationslager Natzweiler deportiert. Hier fungierte er als Kapo im Arbeitskommando Steinbruch. Im September 1944 wurde er in das KZ Dachau und im Dezember 1944 schließlich nach Buchenwald überstellt, wo er befreit wurde. Er verstarb 1974 in Gelsenkirchen.

Quelle:

  • Bock, Dennis: „Rezension zu A. Barboric: Der Holocaust in der literarischen Erinnerung“. In: H-Soz-Kult vom 01.03.2016. Online: https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher-25132 (Stand: 22.01.2019).
  • Holm, Kirsten (Hg.): Stimmen aus Buchenwald. Ein Lesebuch. Im Auftrag der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. Göttingen 2002.