Andreas-Friedrich, Ruth (1901-1977)

Aus Frühe Texte der Holocaust- und Lagerliteratur 1933 bis 1949
Wechseln zu: Navigation, Suche
Die Karte wird geladen …
Name Andreas-Friedrich, Ruth

Geschlecht weiblich
Geburtsdatum 23. September 1901
Geburtsort Berlin
Sterbedatum 7. September 1977
Sterbeort München
Tätigkeit Journalistin, Autorin, Schriftstellerin, Widerstandskämpferin, Tagebuchschreiberin
Externe Referenzen Deutsche Nationalbibliothek Virtual International Authority File Deutsche Biographie Wikidata

Biografie

Ruth Andreas-Friedrich (geb. 23.09.1901 in Berlin, gest. 17.09.1977 in München) war in der Wandervogelbewegung aktiv. Anfang der zwanziger Jahre absolvierte sie eine Ausbildung zur Wohlfahrtspflegerin und 1922/23 zur Buchhändlerin. 1924 heiratete sie den Fabrikdirektor Otto A. Friedrich; ein Jahr später wurde ihre gemeinsame Tochter geboren. Schon in den zwanziger Jahren begann sie für verschiedene Zeitungen und Frauenzeitschriften zu schreiben, auch über den Regierungsantritt der Nationalsozialisten hinaus, vor allem für die Zeitschrift „Die junge Dame“. Nach der Scheidung lebte Ruth Andreas-Friedrich mit dem Dirigenten Leo Borchardt zusammen, dem 1933 ein Auftrittsverbot auferlegt wurde.

Ruth Andreas-Friedrich und ihr Lebensgefährte waren Teil der Widerstandsgruppe „Onkel Emil“, die sich vor allem um Verfolgte des NS-Regimes kümmerte, Juden falsche Papiere, Unterkünfte, Lebensmittelkarten usw. beschaffte, Männer mit Attesten vor dem Wehrdienst bewahrte und schließlich auch Parolen an Häuser malte, Flugblätter verteilte sowie Sabotage etwa in der Rüstung oder auch der NS-Propaganda betrieb.

Nach dem Krieg arbeitete Ruth Andreas-Friedrich weiter als Journalistin, sie wurde Herausgeberin von zwei Frauenzeitschriften, unter anderem der Wochenzeitung „sie“. 1948 zog sie nach München, wo sie vor allem zahlreiche erfolgreiche Ratgeber verfasste. Im September 1977 nahm sie sich das Leben.

Quellen:

  • Drews, Jörg: "Nachwort". In: Andreas-Friedrich, Ruth: Der Schattenmann. Tagebuchaufzeichnungen 1938-1945. Frankfurt am Main 1986, S. 291-313.
  • Friedrich, Karin: Zeitfunken. Biographie einer Familie. München 2000.