Berner, Maria (1904-2000)

Aus Frühe Texte der Holocaust- und Lagerliteratur 1933 bis 1949
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Name Berner, Maria

Geschlecht weiblich
Geburtsdatum 24. Juli 1904
Geburtsort Wien
Sterbedatum 16. August 2000

Biografie

Maria Berner (geb. 24.07.1904 in Wien, gest. 16.08.2000), die auch Marie und Mitzi genannt wurde, stammte aus einer sozialdemokratischen Arbeiterfamilie. Sie besuchte die Pflichtschule und arbeitete danach in einem Heilmittelinstitut, wo sie auch Betriebsrätin war. Seit 1934 war sie im kommunistischen Widerstand aktiv. Sie wurde in Wien am 22. August 1939 aufgrund ihrer illegalen politischen Tätigkeiten im kommunistischen Widerstand verhaftet und nach zwei Jahren Gefängnishaft in Wien und Krems zunächst in das Zuchthaus Aichach in Bayern überstellt.

Im August 1943 wurde sie in das Konzentrationslager Ravensbrück gebracht, wo sie die Häftlingsnummer 21793 trug. Sie war im Arbeitseinsatz tätig und musste die Listen über die Zuteilung der Häftlinge zu den Arbeitskommandos führen. Diese Tätigkeit ermöglichte ihr auch, sich im illegalen Internationalen Widerstandskomitee des Lagers zu engagieren. Wie auch Toni Bruha war sie an der Rettung von Gerti Schindel, Edith Wexberg und Toni Lehr beteiligt. Am 30. April 1945 konnte Mitzi Berner während eines Evakuierungsmarsches entkommen.

Nach ihrer Rückkehr nach Wien war sie aufgrund gesundheitlicher Schäden durch die Haft arbeitsunfähig. Sie lebte in Lebensgemeinschaft mit der Ravensbrück-Überlebenden Anna Hand. Gemeinsam adoptierten sie die 1946 geborene Ilse. Die Adoption wurde zunächst abgelehnt, da man einem ehemaligen Häftling kein Kind anvertrauen könne. Nach einigen Protesten von ehemaligen KZ-Häftlingen und dem Engagement eines sozialistischen Anwalts, gelang es schließlich doch.

Quellen: