Dietmar, Udo (1910-1974)
Name | Dietmar, Udo |
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Namensvarianten | Paul, Walter (bürgerlich) |
Geschlecht | männlich |
Geburtsdatum | 4. Februar 1910 |
Geburtsort | Gelsenkirchen |
Sterbedatum | 3. Mai 1974 |
Sterbeort | Gelsenkirchen |
Tätigkeit | Schriftsteller |
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Biografie
Der Name Udo Dietmar ist ein Pseudonym. Es handelt sich dabei um Walter Paul (geb. 04.02.1910 in Gelsenkirchen, gest. 03.05.1974 in Gelsenkirchen), wie Dennis Bock 2015 anhand schriftlicher Auskunft des Archivs der KZ-Gedenkstätte Buchenwald vom 20.02.2015 sowie des Archivs der KZ-Gedenkstätte Dachau vom 26.02.2015 herausgefunden hat. Die Entscheidung für das Pseudonym, so mutmaßt er, könnte auf seine Verfolgungsgeschichte als Homosexueller und die anhaltende Stigmatisierung in der Nachkriegsgesellschaft zurückzuführen sein. Dietmar, dessen Eltern aus dem Arbeiterstand kamen, zählte zu den kommunistischen Widerstandskämpfern. 1934 wurde er – nachdem er bei einer Todesfeier Marx und Engels zitiert hatte – erstmalig verhaftet und in das Straflager Emsländer Moor verbracht, später jedoch zunächst wieder entlassen. Nach seiner erneuten Verhaftung 1940 war er im Polizeigefängnis Köln inhaftiert. Im August 1943 wurde er in das Konzentrationslager Natzweiler deportiert. Hier fungierte er als Kapo im Arbeitskommando Steinbruch. Im September 1944 wurde er in das KZ Dachau und im Dezember 1944 schließlich nach Buchenwald überstellt, wo er im April 1945 befreit wurde. Er verstarb 1974 in Gelsenkirchen.
Quelle:
- Bock, Dennis: „Rezension zu A. Barboric: Der Holocaust in der literarischen Erinnerung“. In: H-Soz-Kult vom 01.03.2016. Online: https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher-25132 (Stand: 22.01.2019).
- Holm, Kirsten (Hg.): Stimmen aus Buchenwald. Ein Lesebuch. Im Auftrag der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. Göttingen 2002.