Gostner, Erwin (1914-1990)

Aus Frühe Texte der Holocaust- und Lagerliteratur 1933 bis 1949
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Name Gostner, Erwin

Geschlecht männlich
Geburtsdatum 19. November 1914
Geburtsort Innsbruck
Sterbedatum 28. Juni 1990
Sterbeort Axams
Tätigkeit Detektiv, Journalist, Beamter der Sicherheitsdirektion
Externe Referenzen Virtual International Authority File Wikidata

Biografie

Der Österreicher Erwin Gostner (geb. 19.11.1914 in Innsbruck, gest. 1990 in Axams) wurde als Kind Südtiroler Eltern geboren. Er war im katholischen Burschenverein „Reichsbund Hall“ aktiv und unterstütze den christlichen Städterat. Später war er als Beamter im politischen Referat der Sicherheitsdirektion in Tirol mit Abwehrmaßnahmen gegen die illegalen Nationalsozialisten beschäftigt. Er wurde vermutlich am 12. März 1938 verhaftet und wahrscheinlich am 31. Mai 1938 in das Konzentrationslager Dachau eingeliefert. Im Mai 1939 wurde er nach Mauthausen überstellt. Seine Mutter bemühte sich intensiv um seine Entlassung und sprach sogar bei Rudolf Heß vor. Aufgrund der Intervention der Gestapo in Innsbruck wurde er nach 1.000 Tagen im Konzentrationslager schließlich entlassen und kehrte nach Hall in Tirol zurück. Er wurde im Dezember 1941 zur Wehrmacht einberufen und war zunächst in Holland, später an der Adria und an der Ostfront stationiert. Schließlich wurde er aufgrund eines Magenleidens aus dem KZ dienstuntauglich geschrieben und blieb in München. Den Einmarsch der alliierten Truppen erlebte er in Österreich am 5. Mai 1945.

Nach dem Krieg arbeitete er ein Jahr lang erneut in der Sicherheitsdirektion, dann als Detektiv und Journalist in Innsbruck. 1977 erhielt er vom Bundespräsidenten das Ehrenzeichen für Verdienste um die Befreiung Österreichs.

Quelle:

  • Angerer, Christian und Karl Schuber: Aber wir haben nur Worte, Worte, Worte. Salzburg 2007.
  • Peitsch, Helmut: Deutschlands Gedächtnis an seine dunkelste Zeit. Zur Funktion der Autobiographik in den Westzonen Deutschlands und den Westsektoren von Berlin 1945 bis 1949. Berlin: Edition Sigmar Bohn 1990, S. 456.