Heiden, Konrad (1901-1966)

Aus Frühe Texte der Holocaust- und Lagerliteratur 1933 bis 1949
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Name Heiden, Konrad
Namensvarianten Bredow, Klaus, Silbermann, David, Baer, Kurt
Geschlecht männlich
Geburtsdatum 7. August 1901
Geburtsort München
Sterbedatum 18. Juli 1966
Sterbeort New York
Tätigkeit Journalist, Publizist, Schriftsteller, Autor
Externe Referenzen Deutsche Nationalbibliothek Virtual International Authority File Deutsche Biographie Wikidata

Biografie

Konrad Heiden (geb. 07.08.1901 in München, gest. 18.06.1966 in New York) wuchs in einer politisch und gesellschaftlich engagierten Familie auf. Seine Mutter, Lea Heiden-Deutschmann, stammte aus einer jüdischen Familie und war bis zu ihrem Tod 1906 in der Frauenbildungsarbeit der Arbeiterbewegung aktiv. Heidens Vater Johannes war als Arbeitersekretär in Frankfurt tätig. Konrad Heiden studierte in München, wo er bereits in den frühen zwanziger Jahren auf Hitler und die NSDAP aufmerksam wurde und sich im Republikanischen Studentenbund für die Demokratie in Deutschland engagierte. Ab 1923 berichtete er für die „Frankfurter Zeitung“ aus München, immer wieder auch über den Nationalsozialismus. In den frühen dreißiger Jahren wechselte Heiden zur „Vossischen Zeitung“. Ende 1932 veröffentlichte er im Rowohlt Verlag ein Buch über die Geschichte des Nationalsozialismus, das schnell zu einem Erfolg wurde. Im Frühjahr 1933 floh Heiden nach Zürich und ging von dort wenige Monate später nach Saarbrücken, wo er wiederum als Journalist arbeitete und sich gegen eine Rückkehr des Saargebiets zum Deutschen Reich engagierte. Nach der Volksabstimmung im Januar 1935, deren Ergebnis der Anschluss des Saargebiets an das Deutsche Reich war, floh Heiden nach Frankreich. Hier arbeitete er für die Exil-Zeitschrift „Das Neue Tage-Buch“ von Leopold Schwarzschild und publizierte 1935 und 1937 seine zweibändige Hitler-Biographie, die rasch ein internationaler Bestseller wurde. 1939 veröffentlichte er auf Englisch, Französisch und Schwedisch einen Bericht über den Novemberpogrom in Deutschland. Nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde Heiden in Frankreich als ‚feindlicher Ausländer‘ zeitweise von den französischen Behörden interniert, konnte sich aber im Herbst 1940 über Spanien nach Portugal retten, von wo er im Oktober 1940 in die USA reiste. Dort setzte Heiden seine publizistische Arbeit fort und veröffentlichte 1944 mit „Der Fuehrer“ sein erfolgreichstes und zugleich letztes Buch. Nach dem Krieg arbeitete er vor allem für deutsche Rundfunksender, für die er wöchentliche Berichte über das politische und gesellschaftliche Leben in den USA verfasste. Heiden, der seit Mitte der fünfziger Jahre zunehmend unter einer Parkinson-Erkrankung litt, fiel das Arbeiten immer schwerer; mehrere Buchprojekte blieben unvollendet. Im Juni 1966 erlag er schließlich seiner Krankheit und starb in New York.

Quelle:

  • Roth, Markus: Konrad Heiden (1901-1966). Annäherungen an Leben und Werk. In: Roth, Markus/Feuchert Sascha und Christiane Weber (Hg.): Heiden, Konrad: Eine Nacht im November 1938. Ein zeitgenössischer Bericht. Göttingen 2013, S. 135-172.