Huppert, Hugo (1902-1982)

Aus Frühe Texte der Holocaust- und Lagerliteratur 1933 bis 1949
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Name Huppert, Hugo

Geschlecht männlich
Geburtsdatum 5. Juni 1902
Geburtsort Bielitz
Sterbedatum 25. März 1982
Sterbeort Wien

Externe Referenzen Deutsche Nationalbibliothek

Biografie

Hugo Huppert, geb. am 5. Juni 1902 in Bielitz/ Biala in Schlesien, gest. am 25. März 1982 in Wien, war ein österreichischer Lyriker, Prosaist, Kritiker, Essayist und Übersetzer. Hupperts Vater war ein österreich-ungarischer jüdischer Postbeamter. 1921 trat er in den Kommunistischen Jugendverband Österreichs ein und studierte bis 1925 Nationalökonomie und Staatswissenschaften in Wien. 1925 begann er ein Soziologiestudium in Paris.

Nachdem er 1926 ein Jahr bei „Bulletin du Secours Rouge“ und der Organisation „Agence balkanique“ tätig war, musste er Frankreich verlassen und kehrte nach Wien zurück.

1928 emigriert Huppert in die Sowjetunion nach Moskau und lebte sich dort schnell ein. Er arbeitete als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Marx-Engels-Institut und reiste von 1928 bis 1934 viel durch die Sowjetunion. 1930 wurde er Mitglied der KPdSU.

1932 bis 35 studierte er Literatur am Institut für Rote Professur und arbeitete als Redakteur der deutschen Ausgabe der „Internationalen Literatur“. 1936 wurde er zum stellvertretenden Redakteur von Johannes R. Becher ernannt. Ab 1934 war er Kulturredakteur der Deutschen Zentralzeitung.

Da Huppert für seine spitzen Bemerkungen berühmt war, und viele Kollegen sich von ihm abwendeten, wurde er 1938 aus der deutschen Kommission des Sowjetschriftstellerverbandes und dem Redaktionskollegium der „Internationalen Literatur“ ausgeschlossen. Im März 1938 kam er wegen einer Denunziation in Untersuchungshaft und wurde erst 14 Monate später entlassen.

1941 war er als Dozent am Institut für Weltliteratur tätig und übersetzte viel. Von 1941 bis 1944 arbeitete Huppert für die Politische Verwaltung der Roten Armee und 1945 war er als Major der Roten Armee an der Befreiung Wiens beteiligt. 1956 kehrte er nach Wien zurück, nachdem er als sowjetischer Staatsbürger die Nachkriegsjahre in der UdSSR verbracht hatte. Huppert war ebenfalls Mitglied des österreichischen P.E.N und des DDR-P.E.N., aus welchem er jedoch gestrichen wurde.


Quellen:

  • Bores, Dorothée: Das Ostdeutsche P.E.N.-Zentrum 1951 bis 1998. Ein Werkzeug der Diktatur? Berlin: Walter de Gruyter GmbH & Co. KG. 2010. S.330.