Im K-Z. (1945)

Aus Frühe Texte der Holocaust- und Lagerliteratur 1933 bis 1949
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Angaben zum Werk

Titel Im K-Z.
Autor Ballmann, Hans (1902-1970)
Genre Erinnerungsbericht

Ausgaben des Werks

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Ausgabe von 1945, Backnang
Titel Im K-Z.
Untertitel Ein Tatsachenbericht aus dem Konzentrationslager

Erscheinungsort Backnang
Erscheinungsjahr 1945
Auflage 2, Nachdruck der 1. Auflage aus dem Verlag der A. Oelschläger’schen Buchdruckerei, Calw

Verlegt von Praktikus Verlag
Gedruckt von W. Kohlhammer
Publiziert von Ballmann, Hans (1902-1970)

Umfang 15 Seiten

Preise 0,60 RM
Bibliotheksnachweise UBGI-icon.gif UB Gießen (Print-dnb-icon.gif gedruckte Ausgabe)
DNB-icon.gif Deutsche Nationalbibliothek (Print-dnb-icon.gif gedruckte Ausgabe)


Zusammenfassung

In der kurzen Broschüre wird eine Rede Hans Ballmanns auf der Bürgerversammlung in Calw vom 3. Juni 1945 wiedergegeben. Ballmann berichtet darin von seinen Hafterfahrungen in verschiedenen Gefängnissen und Lagern.

Am 26. Juni 1935 wird Ballmann wegen sogenannter Vorbereitung zum Hochverrat verhaftet, da er illegale Zeitungen verbreitet habe. Er wird zu vier Jahren und zwei Monaten Zuchthaus verurteilt und zunächst in das Polizeigefängnis Stuttgart verbracht. Im Anschluss an die dortige Haft gelangt er ins Konzentrationslager Welzheim. Die Zeit dort ist geprägt von fortwährenden Schlägen, Misshandlungen und schikanösen Strafen schon bei kleinsten Vergehen.

Anschließend wird Ballmann ins Konzentrationslager Dachau gebracht. Insbesondere schildert er die pseudomedizinischen Versuche im Krankenbau detailliert. Mit zunehmender Kriegsdauer verschlechtern sich die Verhältnisse in Dachau zusehends: Die Häftlinge leiden unter der Überfüllung, unter schlechten Ernährungsbedingungen, Krankheiten und vielem mehr. In der Kriegsendphase – Ballmann kommt zwischenzeitlich ins Konzentrationslager Buchenwald und von dort ins KZ Hof – wird er Zeuge der ankommenden Todesmärsche. Als schließlich auch das Lager in Hof-Moschendorf, ein Außenlager von Dachau, geräumt werden soll, kann Ballmann gemeinsam mit Kameraden entkommen, während die übrigen Häftlinge getötet werden.

Gerahmt wird Ballmanns Bericht über seine Haftzeit von aktuellen Bezügen zur Nachkriegssituation, die er herstellt. So betont er eingangs die gemeinsame Verantwortung aller Versammelten in Calw für die Zustände unmittelbar nach Kriegsende. Seinen Bericht beendet er mit dem Appell: „Männer und Frauen und auch ihr Jugendlichen, die ihr noch verblendet seid, reißt doch endlich die Binde von euren Augen, erkennt, so bitter es dem einen oder anderen auch ankommen mag, daß ihr 12 Jahre lang so belogen und betrogen worden seid! Helft auch ihr alle mit, daß sich Derartiges nie mehr wiederhole! Aber auch kein falsches Erbarmen mit den Verbrechern und Kriegshetzern, die über Millionen von Menschen nur Not, Elend und Tod gebracht haben. Helft alle mit am Aufbau einer wahren und freien Demokratie zum Wohle unseres Volkes und zum Wohle der gesamten Menschheit“ (S. 15).

Werkgeschichte

Laut Information in der Broschüre war der Bericht Inhalt eines Vortrags von Ballmann, den er am 3. Juni 1945 auf einer Bürgerversammlung in Calw gehalten hat. Die vorliegende Ausgabe ist der genehmigte Nachdruck der Erstausgabe, die im dortigen Verlag der A. Oelschläger’schen Buchdruckerei erschienen ist.

Quelle:

  • Ballmann, Hans: Im K-Z. Ein Tatsachenbericht aus dem Konzentrationslager. Backnang o.J.



Bearbeitet von: Markus Roth