Kautsky, Benedikt (1894-1960)

Aus Frühe Texte der Holocaust- und Lagerliteratur 1933 bis 1949
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Name Kautsky, Benedikt

Geschlecht männlich
Geburtsdatum 1. November 1894
Geburtsort Stuttgart
Sterbedatum 1. April 1960
Sterbeort Wien
Tätigkeit Politiker, Publizist, Schriftsteller, Wirtschaftswissenschaftler
Externe Referenzen Deutsche Nationalbibliothek Virtual International Authority File Deutsche Biographie Wikidata

Biografie

Benedikt Kautsky (geb. 01.11.1894 in Stuttgart, gest. 01.04.1960 in Wien) wurde als Sohn des Karl-Marx-Mitkämpfers Karl Kautsky und der Mutter Luise Kautsky geboren. Nach seinem Studium der Ökonomie war er Sekretär von Otto Bauer und von 1921 bis 1938 volkswirtschaftlicher Referent der Wiener Arbeiterkammer. Ab 1923 war er zudem Herausgeber der Zeitschrift „Arbeit und Wirtschaft“ und 1929 gab er eine gekürzte Ausgabe des „Kapital“ von Karl Marx heraus.

Kautsky wurde im Mai 1938 verhaftet und nach kurzer Inhaftierung im KZ Dachau bis Oktober 1942 im Konzentrationslager Buchenwald inhaftiert. Hier erhielt er die Häftlingsnummer 8330, später 1066. Anschließend wurde er nach Auschwitz-Buna überstellt, bis er im Januar 1945 auf einem Evakuierungsmarsch nach Buchenwald zurückgebracht wurde, wo er am 11. April 1945 die Befreiung erlebte. In Buchenwald gehörte Kautsky zu den Sozialdemokraten, die das illegale Volksfront-Komitee bildeten und zu den Mitunterzeichnern des Buchenwalder Manifests. Nach Kriegsende lebte Kautsky von 1945 bis 1950 in Zürich. Er arbeitete in der Jahren 1950 bis 1958 als Privatdozent an der Universität Graz sowie als Leiter der Otto-Möbes-Volkswirtschaftsschule in Graz. Er trat der Sozialistischen Partei Österreichs bei. 1958 wurde Kautsky zum stellvertretenden Generaldirektor der Creditanstalt-Bankverein ernannt. Er war 1958 Verfasser des Vorentwurfes des Parteiprogramms der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) und 1959 einer der maßgeblichen Autoren des Godesberger Programms der deutschen Sozialdemokraten.

Seit 2002 verleiht der Bund Sozialdemokratischer Akademikerinnen und Akademiker, Intellektueller und Künstler (BSA) in Graz einen Benedikt-Kautsky-Wirtschaftspreis.

Quellen: