Kunter, Erich (1898-1982)

Aus Frühe Texte der Holocaust- und Lagerliteratur 1933 bis 1949
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Name Kunter, Erich

Geschlecht männlich
Geburtsdatum 29. Januar 1898
Geburtsort Barmen
Sterbedatum 13. Februar 1982
Sterbeort Freiburg im Breisgau
Tätigkeit Schriftsteller
Externe Referenzen Deutsche Nationalbibliothek Virtual International Authority File Deutsche Biographie Wikidata

Biografie

Erich Kunter (geb. 29.01.1898 in Wuppertal-Barmen, gest. 13.02.1982 in Freiburg) war Sohn des Buchdruckers und Steindruckereileiters Hugo Kunter. Durch den häufigen Wohnortswechsel der Familie besuchte er verschiedene Realschulen in Leipzig, Hannover, Magdeburg und zuletzt in Heilbronn. Dort schloss er 1916 die Oberrealschule ab und absolvierte eine Buchhändlerlehre. Danach war er freier Schriftsteller in Heilbronn und von 1924 bis 1933 Verleger und Herausgeber der Zeitschriften „Weg und Wende“ sowie „Die Arche“. Im August 1928 heiratete er Maria Brunner, aus der Ehe gingen vier Kinder hervor.

Kunter trat 1930 der KPD bei und gehörte seit 1929 dem Schutzverband deutscher Schriftsteller an. Von Juni 1933 bis zur Auflösung des Lagers im Dezember war er im wüttembergischen Konzentrationslager Heuberg inhaftiert, anschließend bis Juli 1934 im KZ Oberer Kuhberg. Nach der Haft lebte er ab 1937/1938 in Stuttgart und von 1939 bis 1943 in Geringen bei Stuttgart. Er wurde Mitglied der Reichsschrifttumskammer und schrieb unpolitische Romane und Zeitungsbeiträge, unter anderem für die „Magdeburger Zeitung“ und die „Württembergische Landeszeitung“. Zugleich aber engagierte sich auch im Widerstand; Kunter verhalf unter anderen Juden zur Flucht in die Tschechoslowakei.

Nach der Befreiung wurde Kunter erster kommissarischer Bürgermeister Gerlingens und in Stuttgart Mitglied des Landesausschusses der Antifaschistischen. Ab 1946 war Kunter Kulturreferent des Landrats in Ludwigsburg sowie Leiter des Kreiskulturamts. Er kandidierte für die KPD für den Kreistag. 1961 ging er in den Ruhestand. Die Jahre 1962 bis 1970 verbrachte er in Sulzbach am Kocher, von 1979 bis zu seinem Tod war er in Nürtingen-Roßdorf beheimatet. Am 13. Februar 1982 starb er in Freiburg.

Quellen:

  • „Akte der Reichskulturkammer zu Erich Kunter“. In: BArch Berlin (ehem. BDC), R 9361/V/7457.
  • „Landesamt für die Wiedergutmachung Baden-Württemberg an den Internationalen Suchdienst, betr.: Entschädigungssache Kunter, Erich, 2.7.1969“, 6.3.3.3/82901863/ITS Digital Archive, Arolsen Archive.
  • o.A.: „Erich Kunter“. Online: http://de.wikipedia.org/wiki/Erich_Kunter (Stand: 18.09.2019).