Littner, Jakob (1883-1950)

Aus Frühe Texte der Holocaust- und Lagerliteratur 1933 bis 1949
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Name Littner, Jakob

Geschlecht männlich
Geburtsdatum 17. April 1883
Geburtsort Budapest
Sterbedatum 6. Mai 1950
Sterbeort New York

Externe Referenzen Deutsche Nationalbibliothek Virtual International Authority File Deutsche Biographie Wikidata

Biografie

Jakob Littner (geb. 17.04.1883 in Budapest, gest. 06.05.1950 in New York) lebte in München, wo er ein Briefmarkengeschäft betrieb. Littner, der die polnische Staatsangehörigkeit besaß, konnte der Ausweisung polnischer Juden im Oktober 1938 knapp entgehen. Er reiste Anfang März 1939 nach Prag aus. Nach dem deutschen Einmarsch in Prag floh er nach Polen. Als die Wehrmacht dort einmarschierte, floh er gemeinsam mit Janina Korngold Richtung Osten und lebte im sowjetisch besetzten Teil Polens, zunächst in Zaleczyki, ab September 1940 in Zbaracz. Dort erlebte er die deutsche Besetzung im Juli 1941 und er und Janina mussten bald ins Getto umziehen. Nach der Auflösung des Gettos Anfang Juni 1943 lebten sie über neun Monate in einem unterirdischen Versteck. Im März 1944 schließlich wurde Zbaracz von der Roten Armee befreit. Im Jahr darauf heirateten die beiden im Juni in Krakau und zogen im August nach München, wo sie bis Juni 1947 lebten. Ende Juni 1947 emigrierten sie in die USA und lebten in New York.

Quelle:

  • Zachau, Reinhard: „Auf der Suche nach dem Urtext. Das Originalmanuskript zu Wolfgang Koeppens ‚Jakob Littners Aufzeichnungen aus einem Erdloch‘“. In: Littner, Jakob: Mein Weg durch die Nacht. Mit Anmerkungen zu Wolfgang Koeppens Textadaption. Hg. von Ulrich, Roland und Reinhard Zachau. Berlin 2002, S. 173-188.