Nick, Dagmar (1926-)

Aus Frühe Texte der Holocaust- und Lagerliteratur 1933 bis 1949
Wechseln zu: Navigation, Suche
Autorin von: Märtyrer (1947)
Die Karte wird geladen …
Name Nick, Dagmar
Namensvarianten Nick-Schnorr, Dagmar
Geschlecht weiblich
Geburtsdatum 30. Mai 1926
Geburtsort Wrocław

Tätigkeit Sprecherin, Schriftstellerin, Übersetzerin, Musikerin, Lyrikerin
Externe Referenzen Deutsche Nationalbibliothek Virtual International Authority File Deutsche Biographie Wikidata

Biografie

Dagmar Nick (geb. 30.05.1926 in Breslau) wuchs in einer Musikerfamilie auf: Ihr Vater Edmund Nick war Komponist und ihre Mutter Konzertsängerin. Als der Vater 1933 seine Stellung als Leiter des Schlesischen Rundfunks verlor, zog die Familie nach Berlin. Von einer Evakuierung in das Sudetenland 1944 kehrte Nick nicht nach Berlin zurück, sondern zog nach München, wo sie bis heute lebt. Die studierte Psychologin und Graphologin verfasste Romane, Hörbücher und vor allem elf Gedichtbände, von denen viele mit Preisen ausgezeichnet wurden. Unter anderem erhielt sie den Liliencron-Preis der Stadt Hamburg (1948), Eichendorff-Preis (1966), den Andreas-Gryphius-Preis (1993) und den Horst-Bienek-Preis (2009). Ihr erstes Gedicht veröffentlichte sie bereits 1945 in Erich Kästners „Neue Zeitung“; auch war sie 1948 zu einer Sitzung der Gruppe 47 eingeladen.

In den 1960er Jahren lebte Nick für vier Jahre in Israel. Diese Erfahrungen verarbeitete sie in verschiedenen Büchern wie „Einladung nach Israel“ (1963). Weitere bestimmende Themen ihrer Gedichtsammlungen sind ihre Reisen, die griechische Mythologie und das Judentum.

Neben ihrer Lyrik arbeitete Dagmar Nick auch als Übersetzerin, Autorin und Sprecherin für Rundfunk-Hörspiele etwa bei den Francis Durbridge Vertonungen der „Paul Temple“-Krimis. Nick ist ein langjähriges Mitglied des deutschen PEN und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Durch ihr lyrisches Schaffen nimmt sie eine wichtige Stellung in der deutschen Literaturgeschichte ein: „She has been described as being, with Ingeborg Bachmann, Rose Ausländer, and Hilde Domin, among the most important German-speaking poets since 1945“ (Boland 2004, S. 137).

Quellen:

  • Boland, Eavan: After Every War. Twentieth-century Women Poets. New Jersey 2004.
  • Kraft, Thomas: „Dagmar Nick“. In: Hillgruber, Katrin und Thomas Kraft: München literarisch. 40 Jahre Tukan-Preis. Die Preisträgerinnen und Preisträger 1965-2005. München 2005, S. 73f.
  • Monacensia Literaturarchiv und Bibliothek / Literaturportal Bayern: http://www.literaturportal-bayern.de/autorenlexikon?task=lpbauthor.default&pnd=118934457 (Stand: 17.09.2019).