Spector, Johanna (1915-2008)

Aus Frühe Texte der Holocaust- und Lagerliteratur 1933 bis 1949
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Name Spector, Johanna

Geschlecht weiblich
Geburtsdatum 1915

Sterbedatum 2008

Tätigkeit Pianistin, Musikwissenschaftlerin
Externe Referenzen Deutsche Nationalbibliothek

Biografie

Johanna Spector (geb. 23.03.1915, gest. 14.01.2008) wurde als jüngstes Kind des jüdischen Holzhändlers Jacob Chayim und seiner Frau Anna (Meyer) in Lichtenberg geboren. Johanna und ihr älterer Bruder Naum wuchsen in wohlhabenden Verhältnissen in Libau, Litauen, auf.

1939 heiratete sie Robert Spector, der im Dezember 1941 von den Deutschen getötet wurde. Johanna Spector überlebte als einzige ihrer Familie den Holocaust in verschiedenen Konzentrationslagern und Gettos, so z.B. im Getto Libau (Libau, Lettland), im KZ ‚Kaiserwald‘, (Riga, Lettland), Arbeitslager ‚Préču‘ (Riga, Lettland), KZ Stutthof (bei Danzig/Gdansk, Polen), Außenarbeitslager ‚Stolp‘ (Außenlager des KZ Stutthof, Stolp/Slupsk, Pommern) und Arbeitslager Burggraben (bei Danzig/Gdansk, Polen). Sie wurde von den Engländern im Mai 1945 in Eckernförde bei Kiel in Schleswig-Holstein befreit. 1947 emigrierte sie in die USA und studierte dort jüdische Musik. 1950 erlangte sie am Hebrew Union College ihren Doktortitel und 1960 einen Mastertitel an der Columbia University. In den nächsten Jahrzehnten lehrte Spector an zahlreichen Universitäten und Hochschulen in Israel und den USA, so z.B. an der Rubin Academy of Music, der Hebrew University of Jerusalem und dem Jewish Theological Seminary of America. 1962 gründete sie das Institut der Ethnomusikwissenschaft am jüdisch-theologischen Seminar in New York und war bis 1985 dessen Leiterin. 1970 erlangte sie die Professorenwürde. Sie emeritierte 1985. Spector erreichte als Ethnomusikwissenschaftlern eine große Reputation und hohes Ansehen. Darüber hinaus hat sie zahlreiche Bücher und Aufsätze publiziert.

Quelle: