Spies, Gerty (1897-1997)
Name | Spies, Gerty
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Geschlecht | weiblich |
Geburtsdatum | 13. Januar 1897 |
Geburtsort | Trier |
Sterbedatum | 10. Oktober 1997 |
Sterbeort | München |
Tätigkeit | Schriftstellerin |
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Biografie
Gerty Spies (geb. 13.01.1897 in Trier, gest. 10.10.1997 in München) wurde unter dem Namen Gertrud Gumprich als Tochter des jüdischen Kaufmanns und Mundartdichters Sigmund Gumprich geboren. Sie besuchte die Köngliche Höhere Mädchenschule in Trier und legte am Fröbelseminar in Frankfurt am Main das Examen als Hortnerin ab. Ihr Bruder fiel 1918 im Ersten Weltkrieg, diese Erfahrung verarbeitete sie in „Bittere Jugend“ literarisch. Ab 1929 lebte sie in München, von wo sie im Sommer 1942 von der Gestapo in das Getto Theresienstadt verschleppt wurde. Hier wurde sie bis zur Befreiung durch die sowjetischen Truppen festgehalten.
1920 heiratet Gerty Spies einen Chemiker christlichen Glaubens. Ein Jahr später wurde die Tochter Ruth geboren. Aus der autobiografischen Erzählung „Selektion“ in ihrem Buch „Drei Jahre Theresienstadt“ geht hervor, dass ein weiteres Kind, der Sohn Wolfgang mit einer Behinderung zur Welt kam. 1927 ließ sie sich scheiden und zog nach München. Nachdem sie zunächst Zwangsarbeit in einem Münchner Verlag leisten musste, wurde sie im Juli 1941 nach Theresienstadt deportiert. Hier muss sie in einer Glimmerspalterei Schwerstarbeit leisten. Nach Kriegsende kehrte Gerty Spies nach München zurück. Hier arbeitete sie im bayrischen Hilfswerk und kümmerte sich um Überlebende. 1947 erschien der Gedichtband „Theresienstadt“. 1984 wurde Spies zur Ehrenvorsitzenden der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in München ernannt. 1986 erhielt sie den Schwabinger Kunstpreis für Literatur und 1987 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Seit 1996 verleiht die Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz zweijährlich den mit 5000 Euro dotierten „Gerty-Spies-Literaturpreis“ für literarische Arbeiten zu gesellschaftspolitischen Themen.
Quellen:
- Benz, Wolfgang: Eine Geschichte von Täuschung und Vernichtung. München 2013, S. 71 f. und 127 f.
- Gauch, Sigfried: Blätter zum Land. Die Schriftstellerin Gerty Spies. Hg. von der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland Pfalz. Mainz 1/2000.
- o.A.: „Spies Gerty“. In: Deutsche Biographie. Online: https://www.deutsche-biographie.de/sfz123507.html (Stand: 18.09.2019).
- o.A.: „Blätter zum Land: Die Schriftstellerin Gerty Spies“ 2000. In: Landeszentrale für politische Bildung Rheinland Pfalz. Online: https://politische-bildung.rlp.de/fileadmin/files/Preisverleihungen/Die_Schriftstellerin_Gerty_Spies.pdf (Stand: 19.09.2019).
- o.A: „Land und Leute: Die Schriftstellerin Gerty Spies“. In: Landeszentrale für politische Bildung Rheinland Pfalz. Online https://politische-bildung.rlp.de/nachrichten/im-blickpunkt/aktuell.html?tx_news_pi1%5Bnews%5D=1508&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=0886ea97b3df967da77b36cd5857dc77 (Stand: 19.09.2019).
- Spies, Gerty: Theresienstadt. Gedichte von Gerty Spies. München o.J.