Sprengel, Rita (1907-1993)

Aus Frühe Texte der Holocaust- und Lagerliteratur 1933 bis 1949
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Name Sprengel, Rita

Geschlecht weiblich
Geburtsdatum 6. Januar 1907
Geburtsort Tilsit
Sterbedatum 20. Dezember 1993
Sterbeort Berlin
Tätigkeit Widerstandskämpferin, Juristin
Externe Referenzen Deutsche Nationalbibliothek Virtual International Authority File Deutsche Biographie Wikidata

Biografie

Rita Sprengel (geb. 06.01.1907, gest. 20.12.1993) verlor schon mit acht Jahren ihre Mutter. Sie studierte Jura und wollte Rechtsanwältin werden. Sie war in der inzwischen illegalen kommunistischen Partei aktiv und setzte sich auch juristisch für die Arbeiterschaft ein. 1933 wurde sie zusammen mit ihrem Ehemann Horst verhaftet und in Berlin sowie im Konzentrationslager Mohringen inhaftiert. Hier entwickelte sie zusammen mit anderen Frauen ein Weiterbildungsprogramm und gab dem Sohn des Lagerkommandanten Nachhilfestunden in Physik, Chemie und Mathematik. Nach ihrer Entlassung aus dem Lager arbeitete sie im Untergrund weiter. Eine Schwangerschaft brach sie 1937 wegen der politisch schwierigen Situation ab.

1941 wurde sie erneut verhaftet und in das KZ Ravensbrück überstellt, wo sie bis zur Befreiung des Lagers interniert war. Nach 1945 promovierte sie über das Tarifvertragsrecht und legte das zweite juristische Examen ab. Sie nahm zwei Pflegekinder auf und wurde Arbeitsökonomin. Einige Jahre war sie als Dozentin für Arbeitsökonomie an der Humboldt-Universität tätig. Bei der Mitgliederüberprüfung innerhalb der SED 1950/1951 wurde sie aus der Partei ausgeschlossen, konnte jedoch weiterhin Forschung im Bereich der Arbeitsökonomie betreiben. Erst nach langem Kampf wurde sie wieder in die Partei aufgenommen. Immer wieder schrieb sie über ihre Erlebnisse im Nationalsozialismus. Bis auf das Werk „Die eiserne Ferse“ von 1947 wurden diese jedoch in der DDR nicht veröffentlicht. Ihre Lebenserinnerungen „Der roten Faden“ erschienen 1994 in Berlin.

Quellen: