Steeger, Julius (1881-1954)

Aus Frühe Texte der Holocaust- und Lagerliteratur 1933 bis 1949
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Name Steeger, Julius

Geschlecht männlich
Geburtsdatum 22. April 1881
Geburtsort Bayreuth
Sterbedatum 5. Mai 1954
Sterbeort Bayreuth
Tätigkeit Verleger, Politiker
Externe Referenzen Deutsche Nationalbibliothek Virtual International Authority File Wikidata

Biografie

Julius Steeger (geb. 22.04.1881 in Bayreuth, gest. 05.05.1954) wurde als Kind armer Eltern geboren. Er erlernte das Buchdruckhandwerk und arbeitete nach seiner Lehrzeit in verschiedenen Städten. 1898 wurde er Mitglied des Deutschen Buchdruckerverbandes und 1903 der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD). Er wirkte unter anderem an der Sozialdemokratischen Zeitung „Fränkische Volkstribüne“ mit, die nach seinen Angaben im Fichtelgebirge und im Frankenwald als „das einzige demokratische Sprachorgan“ (Steeger o.J.,Vorwort, o.S.) galt.

1919 wurde er für den Wahlkreis Oberfranken in den Bayerischen Landtag gewählt, dem er die folgenden 13 Jahre angehörte. Im Jahr 1933 wurde der Zeitungsbetrieb von den Nationalsozialisten beschlagnahmt und Steeger arbeitslos. Mit einem „weiteren Opfer der Nazis“ (ebd.) übernahm er in Nürnberg die Druckerei „Sonntag & Steeger“. Am 22. August 1944 wurde er verhaftet und in das Konzentrationslager Dachau verbracht, nach 30 Tagen Haft wurde er entlassen.

Am 16. November 1945 gründete Steeger in seiner Heimatstadt Bayreuth das Verlagshaus Steeger, wo er ab dem 18. Dezember mit amerikanischer Lizenz eine neue Zeitung mit dem Titel „Fränkische Presse“ herausgab. Am 1. Februar 1946 wurde aus dem Verlag ein eigener technischer Betrieb durch aufgekaufte und aufgearbeitete Setz-, Druck- und Buchbindereimaschinen. Im September trat Walter Fischer als Gesellschafter in den Verlag Julius Steeger ein, beide waren schließlich zu gleichen Teilen Gesellschafter des Unternehmens und Geschäftsführer. Der neue Titel des Verlags lautete „Fränkische Presse Druckerei und Verlag Julius Steeger & Co. GmbH“.

Quellen:

  • o.A.: „Wer ist wer in Bayreuth“. Online: http://www.barnick.de/bt/wer/index.htm (Stand: 19.09.2019).
  • Steeger, Julius: „Vorwort“. In: ders.: 30 Tage Schreckenslager Dachau. Zürich o.J., o.S.