Stumper, Robert (1895-1977)

Aus Frühe Texte der Holocaust- und Lagerliteratur 1933 bis 1949
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Name Stumper, Robert

Geschlecht männlich
Geburtsdatum 21. Januar 1895
Geburtsort Grevenmacher
Sterbedatum 15. April 1977

Tätigkeit Chemiker, Zoologe, Fußballspieler
Externe Referenzen Deutsche Nationalbibliothek Virtual International Authority File Deutsche Biographie Wikidata

Biografie

Robert Stumper (geb. 21.01.1895 in Grevenmacher, gest. 15.04.1977 in Luxemburg) arbeitete nach seinem Chemiestudium ab 1922 als Ingenieur für verschiedene Firmen, unter anderem ab 1925 als Chef der Laboratorien bei einem luxemburgischen Stahlhersteller. Er publizierte zudem wissenschaftliche Bücher zu chemischen und biologischen Themen: In weit über hundert Texten beschäftigte er sich mit Ameisen, Orchideen und der angewandten Chemie. Seine Forschungen wurden unter anderem mit der Benennung einer Ameisenart nach ihm gewürdigt.

Während der deutschen Okkupation Luxemburgs wurde Stumper festgenommen, da er im Verdacht stand, für Russland Propaganda betrieben zu haben. Am 5. November 1941 wurde er mit anderen luxemburgischen Häftlingen in das SS-Sonderlager Hinzert eingeliefert, wo er unter der Nummer 2344 geführt wurde. Am 11. Februar 1942 wurde er von Hinzert aus an das Einsatzkommando Luxemburg zurücküberstellt, das ihn schließlich am 10. März 1942 entließ. Nach dem Krieg beantragte er zwar keine offizielle Anerkennung als Widerstandskämpfer, berichtete aber in verschiedenen Medien über seine KZ-Erfahrungen, so zunächst in seinem Bericht „Gestapo-Terror in Luxemburg“ (1949), aber auch in Zeitungen wie „Rappel“ (1951), dem „Livre d’Or de la Résistance luxembourgeoise“ (1952) und der „Obermoselzeitung“ (1945). Als Gründungspräsident der „Liga der Luxemburgischen politischen Gefangenen und Deportierten“ (LPPD) setzte er sich aktiv für die Rückkehr ehemaliger luxemburgischer Häftlinge ein.

Stumper gelang die soziale und berufliche Reintegration und er arbeitete nach seiner Heimkehr zunächst wieder bei dem Stahlhersteller ARBED, 1948 wechselte er zu einem Zementhersteller. Er widmete sich erneut auch wieder seinen Ameisenforschungen. Ab den 1950er Jahren scheint er nicht mehr aktiv in der Erinnerungsarbeit der ehemaligen luxemburgischen Häftlinge mitgewirkt zu haben.

Quellen:

  • Dokumentations- und Forschungszentrum zum Widerstand in Luxemburg (Villa Pauly), schriftliche Auskunft vom 22.12.2014.
  • National Archives at College Park, Maryland, NARA A 3355, Film 5, Teil I,II (weitergeleitet durch die Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert).