Zarniko, Wilhelm (1908-1996)

Aus Frühe Texte der Holocaust- und Lagerliteratur 1933 bis 1949
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Name Zarniko, Wilhelm

Geschlecht männlich
Geburtsdatum 21. März 1908
Geburtsort Gelsenkirchen
Sterbedatum 11. August 1996
Sterbeort Hamburg

Externe Referenzen Deutsche Nationalbibliothek

Biografie

Wilhelm Zarniko (geb. 21.03.1908 in Gelsenkirchen, gest. 11.08.1996 in Hamburg) war vermutlich bereits 1933 und 1936 kurzeitig unter den Nationalsozialsten inhaftiert. Am 13. September 1938 wurde er von der Kriminalpolizei Berlin in das Konzentrationslager Sachsenhausen eingewiesen. Von dort wurde er am 24. Januar 1940 in das Lager Mauthausen überwiesen. Schließlich kam er am 26. März 1941 von Mauthausen nach Gusen, wo er zeitweise als Blockältester eingesetzt war. Laut Häftlings-Personal-Karte war Zarniko mehrfach vorbestraft und wurde als sogenannter Asozialer verhaftet. In seinem Erinnerungsbericht hingegen schreibt er, er sei „wegen angeblicher geheimer Tätigkeit für die sozialdemokratische Partei“ (S. 7) verhaftet und bereits im März 1936 ins „Umschulungslager“ Oranienburg gebracht worden.

Aus einer Auskunft des International Tracing Service (ITS) an die Arbeits- und Sozialbehörde – Amt für Wiedergutmachung – der Freien und Hansestadt Hamburg (ITS, Doc. No. 91299201#2: Korrespondenzakte T/D - 37 685) geht hervor, dass Zarniko anscheinend 1944 von Mauthausen in das Bewährungsbataillon (BB) Dirlewanger überstellt wurde. Es bleibt jedoch unklar, ob dieser Vorgang tatsächlich stattfand, da sich darüber keine Hinweise bzw. Angaben in der Inhaftierungsbescheinigung Nr. 474743 des ITS (ITS Doc. No. 91299205#1: Korrespondenzakte T/D - 37 685) finden lassen. Diese Ungewissheit über den Verbleib Zarnikos stellte im März 1969 auch ein Problem in einem Rechtsstreit zwischen Zarniko, damals wohnhaft in Hamburg, und der Landesversicherungsanstalt Freie und Hansestadt Hamburg dar (ITS, Doc. No. 91299202#1: Korrespondenzakte T/D - 37 685). Des Weiteren geht aus der Auskunft des ITS an das Amt für Widergutmachung Hamburg hervor, dass sich Zarniko nach dem Krieg – ohne dabei genaue Daten zu nennen – zeitweise in den USA und Korea aufgehalten haben muss.

Quellen:

  • „Anfrage Amt für Wiedergutmachung, Arbeits- und Sozialbüro, Freie und Hansestadt Hamburg an den Internationalen Suchdienst“, 6.3.3.2/91299201/ ITS Digital Archive, Arolsen Archive.
  • „Inhaftierungsbescheinigung, 30. Oktober 1967“, 6.3.3.2/91299205/ ITS Digital Archive, Arolsen Archive.
  • „Konzentrationslager Gusen, Häftlings-Personal-Karte Wilhelm Zarniko“, 1.1.26.3/185688/ ITS Digital Archive, Arolsen Archive.
  • „Sozialgericht Hamburg an den Internationalen Suchdienst, 24. März 1969“, 6.3.3.2/91299202/ ITS Digital Archive, Arolsen Archive.