Hirsch, Werner (1899-1941)
Name | Hirsch, Werner Daniel
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Geschlecht | männlich |
Geburtsdatum | 7. Dezember 1899 |
Geburtsort | Berlin |
Sterbedatum | 10. Juni 1941 |
Sterbeort | Moskau |
Tätigkeit | Politiker, Chefredakteur, Journalist |
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Biografie
Werner Daniel Hirsch (geb. 07.12.1899 in Berlin, gest. 10.06.1941 im Butyrka-Gefängnis in Moskau) wurde in eine jüdische Familie geboren. Als Sohn von Helene Kallmorgen (verwandt mit den Familien von Bismarck und von Alt-Stutterheim) und dem Landgerichtsrat Walter Hirsch wuchs er in einem wohlhabenden Elternhaus auf. Bereits während seiner Schulzeit auf dem Gymnasium unterstützte Hirsch die USPD, in die er 1917 als Mitglied eintrat. Gleichzeitig war er Mitglied der Spartakusgruppe. Vor seinem Eintritt in die KPD im Jahr 1919 wurde Hirsch zur Marine eingezogen und war als Kriegsgegner an der Novemberrevolution 1918 beteiligt. Er engagierte sich weiterhin im „Arbeiter- und Soldatenrat“ in Hamburg und war an der Gründung der „Volksmarinedivision“ in Cuxhaven beteiligt. Erstmalig wurde er im Januar 1919 in Berlin verhaftet, es folgten weitere Haftstrafen 1927 und 1930.
Beruflich war Werner Hirsch bis 1924 als Seifenstanzer tätig, danach arbeitete er als Freier Schriftsteller und Journalist bzw. Korrespondent bei der „Vossischen Zeitung“ in Wien und der „Sächsischen Arbeiterzeitung“ in Leipzig. Als Redakteur bzw. Chefredakteur war er für „Der Kämpfer“ in Chemnitz sowie für die „Roten Fahne“ in Berlin tätig. Ab 1932 arbeitete er ebenfalls als Sekretär von Ernst Thälmann, mit dem er am 3. März 1933 in Berlin verhaftet wurde. 1933 bis 1934 war Werner Hirsch in verschiedenen Gefängnissen in Berlin und Leipzig sowie in den Konzentrationslagern Brandenburg, Oranienburg und Lichtenburg inhaftiert. Nachdem er 1934 aus dem Konzentrationslager Oranienburg entlassen wurde, reiste Hirsch zuerst nach Prag, um dann in die UdSSR zu emigrieren. Am 14. November 1936 wurde Werner Hirsch in Moskau verhaftet; ihm wurden Verbindungen zu „konterrevolutionären trotzkistischen Gruppen“ vorgeworfen, die er in Verhören und im Gerichtsprozess 1936 und 1937 dementierte.
Am 10. November 1937 schuldig gesprochen, wurde Werner Hirsch zuerst auf der Gefängnisinsel Solowezki inhaftiert und dann 1941 in das Butyrka-Gefängnis in Moskau überführt. Hirsch war körperlich durch Mangelernährung und Misshandlungen stark geschwächt und verstarb im Gefängnis in Moskau. Die Todesursache wurde offiziell als Herzversagen angegeben.
Quellen:
- Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Online: http://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/wer-war-wer-in-der-ddr-%2363%3b-1424.html?ID=4468 (Stand: 13.09.2019).
- Müller, Reinhard: „Der Fall Werner Hirsch. Vom KZ Oranienburg in die Moskauer Lubjanka“. In: Internationale wissenschaftliche Korrespondenz zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung (2000), Nr. 36, S. 34-61.