Seghers, Anna (1900-1983)

Aus Frühe Texte der Holocaust- und Lagerliteratur 1933 bis 1949
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Name Seghers, Anna

Geschlecht weiblich
Geburtsdatum 19. November 1900
Geburtsort Mainz
Sterbedatum 1. Juni 1983
Sterbeort Berlin
Tätigkeit Schriftstellerin, Romancier
Externe Referenzen Deutsche Nationalbibliothek Virtual International Authority File Deutsche Biographie Wikidata

Biografie

Anna Seghers (geb. 19.11.1900 in Mainz, gest. 01.06.1983 in Berlin), bürgerlicher Name Netty Radványi (geb. Reiling), wurde als einzige Tochter des jüdischen Kunst- und Antiquitätenhändlers Isidor Reiling und dessen Ehefrau Hedwig (geborene Fuld) in Mainz geboren. Ab 1920 studierte sie in Köln und Heidelberg Geschichte, Kunstgeschichte und Sinologie. 1924 promovierte sie an der Philosophischen Fakultät in Heidelberg zum Thema „Jude und Judentum im Werke Rembrandts“. 1925 heiratete Anna Seghers den ungarischen Schriftsteller und Soziologen László Radvanyi, mit dem sie in Berlin lebte und zwei Kinder bekam. Seghers trat 1928 der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) bei und war im Jahr darauf Gründungsmitglied des „Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller“. Wegen ihrer Parteizugehörigkeit und ihrer jüdischen Abstammung floh sie 1933 über die Schweiz nach Paris, sieben Jahre später in den noch unbesetzten Teil Frankreichs. 1935 war sie eine der Gründerinnen des „Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller“ in Paris. 1940 emigrierte sie nach Mexiko. Im Exil arbeitete sie an Zeitschriften deutscher Emigranten mit, unter anderem war sie Mitglied der Redaktion der „Neuen Deutschen Blätter“. 1947 kehrte Seghers nach Deutschland zurück und ließ sich in Ostberlin nieder. In der Exilliteratur spielte sie nicht nur als Organisatorin eine wichtige Rolle, sondern schrieb mit „Das siebte Kreuz“ und „Transit“ auch zwei der literarisch bedeutendsten Romane dieser Zeit. Anna Seghers hat für ihr schriftstellerisches Schaffen zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten. Unter anderem ehrte die DDR sie 1951 mit dem Nationalpreis und von 1952 bis 1978 war sie Präsidentin des Schriftstellerverbands der DDR.

Quellen:

  • Anna Seghers. Online: http://anna-seghers.de (Stand: 17.09.2019).
  • Leis, Mario: Anna Seghers. „Das siebte Kreuz“. Stuttgart 2009.
  • Neugebauer, Heinz: Anna Seghers. Berlin 1980.
  • Vogt, Jochen: „Anna Seghers – ‚Das siebte Kreuz’“. In: Kindlers Literatur Lexikon. 3, völlig neu bearbeitete Auflage. Hg. von Ludwig Arnold. Stuttgart/Weimar 2009. Online: www.kll-online.de (Stand: 17.09.2019).